Kurswert und Unternehmenswert – das waren unsere bisherigen Themen zur Aktie.
Wie bekommen wir diese beiden Werte nun unter einen Hut? Schauen wir noch einmal kurz die Preisfindung des jeweiligen Wertes an.
Verkauf- und Kaufverhalten bestimmen den Kurswert
Der Kurswert wird bestimmt durch das Verkauf- und Kaufverhalten von Millionen Anlegern. Dabei wird aus den unterschiedlichsten Motiven verkauft oder gekauft.
Dazu Benjamin Graham:
Kurzfristig ist der Markt eine Abstimmungs-Maschine, …
Der Unternehmenswert ist weitgehend konstant, er hängt vom wirtschaftlichen Erfolg oder eventuell Misserfolg des Unternehmens ab.
… aber langfristig ist er eine Wertermittlungs-Maschine.
Dreh- und Angelpunkt ist der Unternehmenswert
Was liegt also näher, als den Unternehmenswert zum Dreh- und Angelpunkt einer Investmententscheidung zu machen. Und den Kurswert dagegen zum Timen der Kauf- bzw. Verkaufsentscheidung zu nutzen.
Das Timing
Liegt der Kurswert genügend weit unter dem Unternehmenswert, dann kaufen wir. Nähert sich der Kurswert dem Unternehmenswert dann ist ein Verkauf angezeigt.
Umgekehrt: Liegt der Kurswert über dem Unternehmenswert, warten wir einfach – bevor wir einsteigen – bis der Kurswert unter diesen fällt. Wir wissen ja, dass sich Unternehmenswert und Kurswert langfristig immer wieder angleichen.
Margin of Safety
Wir kaufen aber erst, wenn sich der Kurswert genügend weit unter dem Unternehmenswert eingependelt hat. Mit einem dem Unternehmen angepassten Abschlag (Margin of Safety – dazu im nächsten Post), können wir also weitgehend optimal den Ein- bzw. Ausstiegszeitpunkt timen.