Madame Marché schmollte

… oder die gekränkte Diva, so eine amüsante Beschreibung aus der „Finanz & Wirtschaft“. Ja, nicht Mr. Market fegte am Donnerstag über Nestlé-Aktien hinweg, sondern sein weibliches Pendant Madame Marché schmollte kurzfristig. Warum?

Chefwechsel macht die Börse nervös
Ein neuer Konzernchef macht die Börse häufig nervös. Besonders dann, wenn der scheidende Chef lange Jahre Zeichen gesetzt hat. So war es auch dieses Mal. Vorab hatten sich die Marktteilnehmer anscheinend auf einen bestimmten Kandidaten eingeschossen. Und den hat Nestlé nicht ernannt. Als Nachfolger des Konzernchefs Peter Brabeck wurde nicht der Favorit der Börse Paul Polman, sondern Paul Bulcke gewählt. Sowohl Paul Bulcke als auch Paul Polman waren im Gespräch für den Posten.

Designierter Konzernchef Paul Bulcke
Designierter Konzernchef Paul Bulcke ist seit 28 Jahren im Konzern tätig; zuletzt erfolgreich als Generaldirektor der Region Nord- und Südamerika. Paul Polman arbeitet seit 2 Jahren im Konzern äußerst erfolgreich als Finanzchef. Das aktuelle Aktienrückkaufprogramm trägt seine Handschrift. Deshalb vielleicht auch die Präferenz der Finanzanalysten.

Nestlés konservative Unternehmenspolitik
Mit der Wahl ist Nestlé seiner konservativen Unternehmenspolitik treu geblieben. Ist es doch schon Tradition, verdiente Veteranen aus dem Unternehmen an die Spitze zu setzen; so auch Nestlé-Männer Peter Brabeck und Helmut Maucher. Was dem Konzern sicher nicht schlecht bekommt.

Kein Abgang von Finanzchef Paul Polman
Die Angst, dass der erfolgreiche CFO Paul Polman eventuell aus dem Unternehmen ausscheiden könnte, hat sich nicht bestätigt. Nestlé-Sprecher François-Xavier Perroud jedenfalls zerstreute die Bedenken.

Madame Marché wieder beruhigt
So hat sich also Madame Marché am Freitag schnell beruhigt und die Nestlé-Aktien legten nach einem fast vierprozentigen Rückgang wieder zu. Und für jeden Nachteil gibt es auch einen Vorteil: Einige Marktteilnehmer nutzten das Schmollen und kauften ein paar Aktien etwas günstiger ein.

Hinweis auf mögliche Interessenskonflikte: Die im Beitrag erwähnte Aktie wird zum Zeitpunkt der Veröffentlichung von der Börsenfrau gehalten.

Über die Börsenfrau

Als Initiatorin des Projekts möchte ich mich vorstellen: Mein Name ist Gertraud Pourheidari. Von Beruf bin ich Übersetzerin. Mit Aktien hatte ich zunächst wenig zu tun. Nur im Alter von 18 Jahren streifte mich das Thema kurzzeitig; doch leider liess ich es mir viel zu leicht ausreden, denn schliesslich war das damals "für Frauen kein Beschäftigungsfeld". 1996 kaufte ich meine ersten Aktien. Ich erlebte die Euphorie während der Technologiehausse und den anschliessenden tiefen Absturz des Neuen Marktes - Schlüsselerlebnisse, die Fragen und Nachforschungen nach sich zogen. So tauchte ich tiefer in die faszinierende Welt der Kapitalanlage ein. Heute berate ich das Rohstoff-Strategiedepot des Stuttgarter 0711-Aktienclubs , erstelle Unternehmensanalysen und konzipiere Börsenpublikationen zum Thema Kapitalanlage für Die Aktien-Analyse und Strategisches Investieren. Das Handwerkszeug habe ich mir in Seminaren, amerikanischen Online-Workshops und autodidaktisch angeeignet. In der Unternehmensanalyse erhielt ich meine praktische Ausbildung von Gelfarth & Dröge Research, Hattingen. Journalistische und publizistische Kenntnisse erwarb ich über die Zusammenarbeit mit dem Verlag für die Deutsche Wirtschaft AG, Bonn. Gertraud Pourheidari
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