Nach Xstrata hat sich auch BHP Billiton besonnen. Die Aktionäre danken’s mit einem Kurssprung von über 15%.
Angesichts der aktuellen Marktsituation und der Einbrüche bei den Rohstoffpreisen birgt eine Übernahme von Rio Tinto zu hohe Risiken in sich. Nach aller betrieblichen Logik ist ein Zusammengehen weiterhin der richtige Weg. Doch im Zuge der sich noch immer verschlechternden globalen Konjunktur ist ein Rückzug zum jetzigen Zeitpunkt sicher im Interesse der Aktionäre.
Verschuldung – Abspaltungen – Auflagen
Diese drei Faktoren sprechen zurzeit gegen die Fusion.
-   Verschuldung: BHP bilanziert äußerst konservativ. Zum aktuellen Zeitpunkt würde eine Übernahme von Rio Tinto die Bilanz klar belasten. Nicht nur Rio Tintos Verschuldung aus der Alcan-Übernahme, auch die Übernahme selbst würde zu einer deutlichen Verschlechterung der Bilanz führen. In Boom-Zeiten kein Problem, aber aktuell ein riskanter Schachzug.
-   Abspaltungen: Es war geplant, dass die nicht zum Kerngeschäft gehörenden Sparten Rios verkauft werden sollten. Was im aktuellen Konjunkturklima keine leicht zu lösende Aufgabe ist.
-   Auflagen der EU-Aufsicht: Im Gegensatz zu den australischen und US-amerikanischen Wettbewerbsbehörden verlangt die EU-Aufsicht bei einer Fusion die Trennung des Eisenerz- und Kohlegeschäfts.
Starker Cashflow trotz Belastungen
Die im Zuge der Übernahmeaktivitäten entstandenen Kosten von rund 450 Mio US$ plant der Konzern abzuschreiben. Es wird das Halbjahresergebnis (Ende Dezember 2008) belasten.
Trotz der kurzzeitigen Herausforderungen ist BHP Billiton immer noch hervorragend aufgestellt. Am 31. Oktober 2008 belief sich die Nettoverschuldung auf nur 6,3 Mrd US$ und die Assets liefern weiterhin starken Cashflow.
Hinweis auf mögliche Interessenskonflikte: Die im Beitrag erwähnten Aktien werden zum Zeitpunkt der Veröffentlichung von der Börsenfrau gehalten.