Nun geht’s an die Aufarbeitung der Unglücksursache im Golf von Mexiko.
Während der gestrigen Anhörung vor dem US-Senatsausschuss schob BP-Amerika-Chef Lamar McKay dem Eigner der Bohrinsel Deepwater Horizon, Transocean, die Verantwortlichkeit wegen eines defektes Bauteilelements des Sicherheitsventils zu. Dagegen erklärte Transocean-Chef Steve Newman, dass der Fehler an der Betonkonstruktion gelegen und die Explosion vom 20. April verursacht haben könnte.
Eines wissen wir mit Sicherheit: Es gab einen plötzlichen, katastrophalen Bruch im Zement oder in der Betonauskleidung oder in beidem gleichzeitig.
Steve Newman, CEO Transocean
Fokussierung auf die Zementarbeiten
Dieses Argument unterstützt F.E. Beck, Ölingenieur der Texas A & M University. Aber auch der Bohrturm schien seiner Meinung nach Defekte aufzuweisen. Die Ermittler der US-Behörden scheinen sich ebenfalls auf die Möglichkeit einer fehlerhaften Betonmischung zu konzentrieren. So sprach der Abgeordnete Henry A. Waxman, Vorsitzender des Auschusses für Energie und Handel im US-Repräsentanthaus, davon, dass die Betonmischung einem von zwei Druckbelastungstests nicht standhielt.
Des Weiteren bestätigte Bud Danenberger, ehemaliger Chef des Offshore-Regulierungsprogramms des Minerals Management Service, dass die Zementierungsarbeiten wahrscheinlich eine wesentliche Rolle spielen.
Halliburton zuständig für Zementierungsarbeiten
Für die Betonarbeiten ist die von BP angeheuerte Halliburton zuständig. Gestern nahm Halliburtons Sicherheitschef, Tim Probert, zu den Vorwürfen zunächst noch keine Stellung. Er erkärte jedoch, dass es dem Bohrloch-Eigner obliege, die richtige Zementmischung zu bestätigen. Denn: Der Bohrloch-Eigner könne immer Hilfsmassnahmen ergreifen und die Zusammensetzung des ursprünglichen Zements verbessern.
Blow-Out-Preventer
Ungeklärt ist, warum der Blow-Out-Preventer versagt hat. Das Sicherheitsventil hätte im Falle eines unkontrollierten Ausbruchs das Bohrloch verschliessen müssen. In einer Stellungnahme zum defekten Blow-Out-Preventer erklärte Transocean-Chef Steve Newman, dass Änderungen im Auftrage von BP vorgenommen wurden. Bud Danenberger meinte, dass alle Sicherheits-Teile eines Blow-Out-Preventer auf Druckbelastung getestet und zertifiziert werden.
Deepwater Horizon grafisch dargestellt
Der Tagesanzeiger hat eine Grafik zur Bohrplattform und dem Katastrophengebiet veröffentlicht. Sie hilft, etwas Verständnis über technische Details und Ausmass der Katastrophe zu bekommen.
Hinweis auf mögliche Interessenkonflikte: Die im Beitrag erwähnte Transocean-Aktie wird zum Zeitpunkt der Veröffentlichung von der Börsenfrau gehalten.
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