Ãœber die Goldanbindung zum freien Marktgeld

Wenn Sie sich entscheiden müssen, ob Sie Ihr Vertrauen in die Regierung oder in Gold setzen, dann meine Herren, rate ich Ihnen dringend, sich für Gold zu entscheiden.

George Bernard Shaw, irischer Dramatiker, 1856 – 1950

Nicht nur den Herren, auch den Damen, liebe Leserinnen, hätte dies George Bernard Shaw heute sicher geraten.

Und wir wären ebenso gut beraten, denjenigen Ökonomen Aufmerksamkeit zu schenken, die heute ehrliche Lösungen für das marode Finanzsystem vorschlagen.

Lösungswege aus der Krise
So zeigt Thorsten Polleit, Chefökonom bei Barclays Capital und Honorarprofessor an der Frankfurt School of Finance and Management in seinem Artikel „Free Banking“ für nachhaltig gutes Geld, Möglichkeiten auf, um wieder zu gesundem Geld zu gelangen.

In einem ersten Schritt wären dazu die Verbindlichkeiten der Banken in einem festen Umtauschverhältnis an das Gold anzubinden, das noch in den Kellern der Zentralbanken lagert. Gleichzeitig wäre Geldhaltern das Recht einzuräumen, ihre Bankguthaben jederzeit in Gold umtauschen zu können. Im Zuge eines solchen Übergangs ließen sich Inflation und Deflation vermeiden.

In einem zweiten Schritt könnte dann der Wettbewerb zwischen verschiedenen Währungen zugelassen werden, an dem auch private Emittenten teilnehmen. Solch ein Wettbewerb würde den Weg zu gutem Geld eröffnen und Inflation, Deflation sowie die Enteignung der Steuerzahler vermeiden. Die unheilvolle Spirale des Interventionismus wäre gestoppt – und damit auch der Weg in den Sozialismus, den der Interventionismus vorzeichnet.

Es ist also höchste Zeit, sich denjenigen zuzuwenden, die eine freiheitliche Marktwirtschaft vertreten.

Mehr zum Thema
Zum Thema noch zwei Artikel: Im Wirtschaftsblatt am 22.1.09 werden die Angaben konkretisiert:

Bei voller Golddeckung der gesamten europäischen Bankverbindlichkeiten würde sich allerdings ein Goldpreis von 40.000 Euro je Feinunze ergeben.

In den USA wären es ungefähr 20.000 Dollar, somit ein Wechselkurs von 1 zu 0,5 zwischen Euro und Dollar.

Wenn man nur die Geldmenge nehmen würde, wäre man bei plausibleren 10.000 Euro je Feinunze und 5.000 Dollar in den USA.

Und im Artikel der Wirtschaftswoche am 23.1.09 verweist Thorsten Polleit auf das ungehemmte Ausweiten der Geldmenge, das Preis- und Produktionsstrukturen verzerrt und zu Fehlinvestitionen führt.

Rezession und Arbeitslosigkeit werden dann mit noch mehr Kredit und Geld „bekämpft“, und so steigt die Verschuldung der Volkswirtschaften immer weiter an.

Tagung des Liberalen Instituts in Zürich
Wer mehr erfahren möchte: Am 16. März lädt das Liberale Institut ein zu einer Tagung zur Finanzkrise mit folgenden Referenten:

Janwillem Acket
Group Chief Economist, Bank Julius Bär & Co. AG

Peter Bernholz
Emeritierter Professor für Nationalökonomie,
Universität Basel

Alfons Cortés
Delegierter des Verwaltungsrates, Unifinanz AG

Guido Hülsmann
Professor für Volkswirtschaftslehre, Universität
Angers
Senior Fellow, Ludwig von Mises Institute
Autor „Die Ethik der Geldproduktion“

Peter Kuster
Leiter Ressort Volkswirtschaft, Finanz und Wirtschaft

Über die Börsenfrau

Als Initiatorin des Projekts möchte ich mich vorstellen: Mein Name ist Gertraud Pourheidari. Von Beruf bin ich Übersetzerin. Mit Aktien hatte ich zunächst wenig zu tun. Nur im Alter von 18 Jahren streifte mich das Thema kurzzeitig; doch leider liess ich es mir viel zu leicht ausreden, denn schliesslich war das damals "für Frauen kein Beschäftigungsfeld". 1996 kaufte ich meine ersten Aktien. Ich erlebte die Euphorie während der Technologiehausse und den anschliessenden tiefen Absturz des Neuen Marktes - Schlüsselerlebnisse, die Fragen und Nachforschungen nach sich zogen. So tauchte ich tiefer in die faszinierende Welt der Kapitalanlage ein. Heute berate ich das Rohstoff-Strategiedepot des Stuttgarter 0711-Aktienclubs , erstelle Unternehmensanalysen und konzipiere Börsenpublikationen zum Thema Kapitalanlage für Die Aktien-Analyse und Strategisches Investieren. Das Handwerkszeug habe ich mir in Seminaren, amerikanischen Online-Workshops und autodidaktisch angeeignet. In der Unternehmensanalyse erhielt ich meine praktische Ausbildung von Gelfarth & Dröge Research, Hattingen. Journalistische und publizistische Kenntnisse erwarb ich über die Zusammenarbeit mit dem Verlag für die Deutsche Wirtschaft AG, Bonn. Gertraud Pourheidari
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3 Antworten zu Ãœber die Goldanbindung zum freien Marktgeld

  1. David sagt:

    Ich behaupte mal, dass eine vollständige Umwandlung aller Gelder in Gold auch nicht den gewünschten Effekt bringt. Zugegeben die Inflation wäre eingeschränkt, aber der Goldpreis würde explodieren und keinen reale Gegenwert mehr bilden. Das Ganze ist in meinen Augen nur ein theoretischen Konstrukt.

  2. @David: Die nationale Währung steht in der Bilanz als Verbindlichkeiten, wird also auf der Passivseite verbucht. Anders Gold, Gold stellt keine Verbindlichkeit dar und wird auf der Aktivseite verbucht. Da beiden Bilanzseiten immer ausgeglichen sein müssen, würde Gold bei einer Anbindung eine disziplinierende Funktion gegenüber der staatlichen Verschwendungssucht übernehmen.

    Am besten schaut man sich einmal eine Bilanz einer Notenbank an. Hier die Bilanz der Bundesbank:
    http://www.bundesbank.de/download/presse/reden/2009/20090310.praesentation_jahresabschluss.pdf

  3. van Straelen sagt:

    Goldwährungen waren immer Krisenwährungen, da die zufällig zu Geldzwecken zur Verfügung stehenden Goldmengen praktisch nie mit den erforderlichen Geldmengen übereinstimmten. (Siehe dazu: http://userpage.fu-berlin.de/~roehrigw/gesell/nwo/3_18.htm )

    Mit freundlichem Gruß

    Bernd van Straelen

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