Die Quasi-Verstaatlichung von Fannie Mae und Freddie Mac zeigt, dass die USA „kommunistischer agieren als derzeit China“, allerdings gilt die Marke „Sozialismus“ in den USA nur für Reiche, so Jim Rogers, CEO von Rogers Holdings, in einem Interview mit CNBC Europe am Montag.
Das Interview auf Video: Jim Rogers auf CNBC Europe und die Ãœbersetzung einiger Aussagen:
„Amerika ist nun kommunistischer als derzeit China. Allerdings sind die Wohltaten für die Reichen gedacht, es ist Sozialismus für die Reichen … es ist einfach eine Rettungsaktion für die Finanz-Institutionen,“ so Jim Rogers.
Größte Rettungsaktion in der Geschichte
Nach der größten Rettungsaktion in der Geschichte zeigten sich die Finanzmärkte euphorisch. Doch Jim Rogers meint, dass sich dieser Schritt langfristig rächen würde:
„Es ist ein Wahnsinn, es ist ein Irrsinn. Sie haben an einem Wochenende die Verschuldung Amerikas verdoppelt, und das für einen Haufen von Ganoven und Inkompetenten. Ich weiß nicht ganz genau, warum ich oder irgendjemand dafür zahlen soll.“
Nicht für die Hausbesitzer gedacht
„Bankaktien überall auf der Welt werden emporschnellen, weil sie gerettet werden. Aber Sie werden keine Hausbesitzer in Kansas vor Freude an die Decke springen sehen, denn sie werden nicht gerettet.“
Und Jim Rogers meinte weiter, dass trotz der Rallye in den asiatischen und europäischen Märkten die Entscheidung über die Nationalisierung von Freddie und Fannie wahrscheinlich eine höhere Volatilität verursachen wird und Anleger sehr vorsichtig vorgehen sollten.
Nicht auf fahrende Züge aufspringen
Es sei selten gut auf einen fahrenden Zug aufzuspringen und momentan gibt es eine Menge fahrender Züge, so Jim Rogers.
„Eventuell shorte ich ein paar mehr Investmentbanken in den USA, aber ansonsten werde ich einfach warten und beobachten.“
Jim Rogers hat US-Staatsanleihen leer verkauft und ist überzeugt, dass diese fallen werden, während Rohstoffe sich dagegen erholen sollten. Denn: beide Hypothekenversicherer haben in ihren Büchern nichts Positives mehr, die guten Stücke wurde entnommen und die schlechten bei Fannie und Freddie entsorgt.
Zusätzlicher Druck auf den Häusermarkt
Nach dem Treasury Plan müssen Fannie und Freddie ab 2010 ihre Portfolios um 10% jährlich bis auf eine Summe von 250 Mrd. US$ reduzieren, um das Risiko für den Steuerzahler zu reduzieren. Doch das könnte zusätzlichen Druck auf den Häusermarkt erzeugen.
„Damit werden die Preise für Häuser weiter sinken. Es wird immer schwieriger werden, eine Hypothek zu bekommen.
Anleger sollten keine Lösungen erwarten
Anleger sollten allein wegen der diesjährigen Präsidentschaftswahlen ihre Hoffnungen nicht auf Lösungen setzen. Es würde wohl keiner der Kandidaten welche finden.
„Das ist ein großer Schlamassel und keiner von ihnen hat die geringste Ahnung, was man nächstes Jahr tun könnte. Es ist einfach ein Schlamassel.“