Da spricht Tim Schäfer in seinem Kommentar in zwei Sätzen aus, was wahrscheinlich viele Leserinnen und Leser denken, oder … 😉
Nein, so schlimm ist es nicht!
Und auch mir geht es nicht anders: Sofort den gesamten Geschäftsbericht würde auch meine Begeisterung dämpfen. So schlimm, wie es scheint, ist es aber nicht.
Der Knackpunkt ist …
Man muss nur einmal verstehen, wie eine Bilanz, eine Gewinn- und Verlustrechnung oder Cashflow-Rechnung gestrickt ist. Man muss verstehen, welche Zusammenhänge bestehen und welche Schlüsse man daraus ziehen kann.
… rationalisieren
Mit diesem Handwerkszeug im Gepäck kann man das Lesen eines Geschäftsberichts rationalisieren. So hole ich mir zunächst nur die Daten aus dem Jahresbericht und jage diese durch eine entsprechend vorbereitete Excel-Datei. Hier wird mir ausgerechnet, was ich wissen will. Entsprechen die Ergebnisse meinen Vorstellungen, dann geht es weiter. Ansonsten auf den Stapel „Uninteressant“.
Gleich vorweg: Formeln für entsprechende Excel-Dateien, getrennt in unterschiedliche strategische Anlageziele, erstelle ich auch nur einmal. So rationalisiert man mit einer guten Vorarbeit alle nachfolgenden Arbeiten.
Ein weiteres Beispiel, warum das Verständnis von Rechenschaftsberichten wichtig ist. Unternehmerisch denkende Anleger gehen strategisch vor und fordern für eine Kapitalanlage, bestimmte Kriterien. Daraus abgeleitete Formeln kann man nur dann wirklich verstehen, wenn man weiß, worum es geht.
Benjamin Graham und der Buchwert
Nehmen wir als Beispiel Benjamin Graham und seine Net-Nets. Seine Formel für den Buchwert lautet:
book value = total assets – intangible assets – liabilities – stock issued ahead of the common stock / number of common shares |
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Mmh!? Was nun!?
Sie können die Formel für sich nur dann gewinnbringend einsetzen, wenn Sie wissen, woher Sie die Daten beziehen können.
Fremdsprache vs. Unternehmenssprache
Noch etwas: Eine Fremdsprache zu erlernen, ist sehr viel aufwendiger als die Unternehmenssprache. Lassen Sie sich doch einfach einmal darauf ein. Auf Ihr „Ach, das ist es!“ freue ich mich schon jetzt.