Was ist Arbitrage? Wie passen Arbitragegeschäfte zum Value-Gedanken?
Ausnutzen des Kursunterschiedes, so könnte man den Begriff Arbitrage definieren. Arbitragesituationen finden Sie bei Unternehmensverkäufen, Restrukturierungen, Fusionen, Ausgliederungen von Unternehmensbereichen, feindlichen Übernahmen, Liquidationen, usw.
Kurzfristige Gewinnchancen
Arbitragepositionen sind kurzfristige Geldanlagen. Deshalb ist der Zeitfaktor bei der Investition entscheidend. Je länger die Arbitrageposition gehalten wird, desto geringer fällt die Rendite aus. Das Risiko des Arbitrageurs: das angekündigte Ereignis findet nicht statt.
Merger Arbitrage – Arbitragetransaktionen Buffett-like
„Wir bevorzugen natürlich große, langfristige Engagements, aber manchmal haben wir mehr Barmittel als gute Ideen. In solchen Zeiten verspricht Arbitrage manchmal viel höhere Renditen als kurzfristige Schatzwechsel …“
Warren Buffett, Brief an die Aktionäre, 1988.
Investitionen in Arbitragesituationen unterliegen Risiken. Wie alle Value-Investoren hat Warren Buffett eine Aversion gegen Geldverlust. Um das Risiko möglichst gering zu halten, machte er keine Arbitragegeschäfte, die sich auf Gerüchte stützten. Er investierte ausschließlich in bereits öffentlich angekündigte Situationen.
Bewertung einer Arbitragesituation
Gelernt hat Warren Buffett das Arbitragegeschäft von Benjamin Graham. Um die Risiken bewerten zu können, stellte er einen Fragenkatalog auf.
Vier Fragen zur Arbitragesituation
- 1. Wie wahrscheinlich ist es, dass das angekündigte Ereignis tatsächlich eintritt?
- 2. Wie lange wird das Geld gebunden sein?
- 3. Wie wahrscheinlich ist es, dass etwas noch Besseres passiert – z.B. ein konkurrierendes Übernahmeangebot abgeben wird?
- 4. Was passiert, wenn das Ereignis nicht stattfindet, weil Wettbewerbshüter einschreiten oder die Finanzierung platzt, usw.?
Grahamsche Arbitrageformel
- G = zu erwartender Kapitalgewinn bei erfolgreicher Transaktion
- L = zu erwartender Verlust bei Fehlschlägen der Transaktion
- C = zu erwartende Erfolgschancen, ausgedrückt in Prozent
- Y = zu erwartende Haltedauer in Jahren
- P = aktueller Kurs des Wertpapiers
- Jahresrendite = (CG – L (100% – C)) / YP
Über die Börsenfrau
Als Initiatorin des Projekts möchte ich mich vorstellen: Mein Name ist Gertraud Pourheidari. Von Beruf bin ich Übersetzerin. Mit Aktien hatte ich zunächst wenig zu tun. Nur im Alter von 18 Jahren streifte mich das Thema kurzzeitig; doch leider liess ich es mir viel zu leicht ausreden, denn schliesslich war das damals "für Frauen kein Beschäftigungsfeld". 1996 kaufte ich meine ersten Aktien. Ich erlebte die Euphorie während der Technologiehausse und den anschliessenden tiefen Absturz des Neuen Marktes - Schlüsselerlebnisse, die Fragen und Nachforschungen nach sich zogen. So tauchte ich tiefer in die faszinierende Welt der Kapitalanlage ein. Heute berate ich das Rohstoff-Strategiedepot des Stuttgarter 0711-Aktienclubs , erstelle Unternehmensanalysen und konzipiere Börsenpublikationen zum Thema Kapitalanlage für Die Aktien-Analyse und Strategisches Investieren. Das Handwerkszeug habe ich mir in Seminaren, amerikanischen Online-Workshops und autodidaktisch angeeignet. In der Unternehmensanalyse erhielt ich meine praktische Ausbildung von Gelfarth & Dröge Research, Hattingen. Journalistische und publizistische Kenntnisse erwarb ich über die Zusammenarbeit mit dem Verlag für die Deutsche Wirtschaft AG, Bonn. Gertraud Pourheidari