Das Airbag-System beim Aktienkauf heißt Margin of Safety. Es ist das zentrale Konzept aller Value-Investoren.
Wie funktioniert es?
Nehmen wir einmal an, dass wir den Unternehmenswert einer Aktie mit etwa 54 EUR eingeschätzt haben und die Aktie wird an der Börse mit einem Kurswert von etwa 45 EUR angeboten. Hmm, das schaut doch schon mal nicht schlecht aus. Das könnten 20% Rendite werden …
Was aber …
Was aber ist, wenn wir uns bei unserer Berechnung verschätzt haben? Oder sich die Gewinne langsamer entwickeln als gedacht?
Benjamin Grahams Anlagekonzept
Dieses Problem hat Benjamin Graham mit dem Konzept „Margin of Safety“ gelöst. Dieses Anlagekonzept war für ihn zentral und entscheidend für eine erfolgreiches Aktieninvestment. Es geht ganz einfach:
Um sich weitgehend vor Verlusten zu schützen, kalkuliert man beim Aktienkauf eine Sicherheitsmarge ein, also einen Abschlag vom errechneten Unternehmenswert. Wichtig dabei ist, dass der Abschlag umso höher ausfällt, je schwieriger die Cashflows vorhersehbar sind.
Stabil mit „Economic Moat“
Nehmen wir unser Beispiel. Ist unsere Aktie der Anteilsschein eines Unternehmens mit sehr stabilen Cashflows und einem „Economic Moat“, dann reicht uns ein Abschlag von rund 20% aus. Wir würden also warten, bis die Aktie 43 EUR kostet und sie dann kaufen.
Zyklisch oder hoch-riskant
Handelt es sich aber bei unserer Aktie um den Anteilsschein eines stark zyklischen oder hoch-riskanten Unternehmens, ist ein weit höherer Abschlag notwendig – etwa bis 60%. Unsere Aktie müsste also unter 22 EUR fallen, bevor wir in dieses Unternehmen überhaupt investieren würden.
Hi,
oft ist es ja so, wenn der Abschlag zum fair value sehr hoch ausfällt, kann was „faul“ sein.
Ich achte daher immer zusätzlich auf die Charttechnik. Sprich ich arbeite mit zwei Werkszeugen: Fundamentalanalyse und Charttechnik. Wenn mir beide Werkzeuge grünes Licht geben, dann steige ich ein.