Höhere Risiken garantieren keine höhere Renditen, so Seth Klarman, einer der legendären Value-Investoren und Hedgefonds-Manager der Baupost Group, in seinem Buch „Margin of Safety. Risk-Averse Value Investing Strategies for the Thoughtful Investor“. Wie Warren Buffett und Benjamin Graham widerspricht er der Modernen Portfoliotheorie, Risiko anhand einer Zahl zu definieren.
Risiko ist nicht messbar
„Anders als Rendite ist Risiko jedoch nicht messbar … Risiko kann man nicht einfach als eine Zahl beschreiben. Intuitiv verstehen wir, dass das Risiko sich je nach Anlage unterscheidet: eine Staatsanleihe empfinden wir als weniger riskant als ein High-Tech-Unternehmen.“
Risiko definiert der Anleger selbst
Für Seth Klarman ist Risiko vielmehr die Wahrnehmung jedes einzelnen Anlegers selbst, hergeleitet aus der Wahrscheinlichkeitsanalyse und dem möglichen Verlustpotenzial der Anlage.
Ein Anlagerisiko besteht immer
„Wenn man auf der Suche nach Öl nur eine trockene Quelle vorfindet, dann wird das als riskant bezeichnet. Wenn für eine Anleihe keine Zinsen bezahlt werden oder eine Aktie einbricht, dann wird das als riskant bezeichnet. Aber wenn die Ölquelle sprudelt, die Anleihe planmäßig rentiert und der Aktienkurs stark steigt, können wir dann behaupten, dass das Investment zu Beginn nicht riskant gewesen ist?“
Drei Rezepte gegen das Anlagerisiko
Sein Fazit: in den meisten Fällen gibt es nach Beendigung der Kapitalanlage nicht wesentlich mehr Klarheit in Bezug auf das Risiko als zu Beginn der Kapitalanlage. Um das Anlagerisiko zu verringern, bleiben dem Anleger nur folgende Möglichkeiten:
– eine angemessene Diversifikation
– eine Absicherung (Hedging), wenn es nötig ist
– eine ausreichende Sicherheitsmarge (margin of safety)