Nestlé ist also gut ins neue Jahr gestartet. Die Zahlen lagen zum Teil deutlich über den Analysten-Schätzungen. Der Umsatz ist um 6,4% gewachsen. Das organische Wachstum betrug 7,4% (5,7% kommt aus internem realem Wachstum und 1,7% aus Preiserhöhungen). Besonders profitiert hat Nestlé von einem guten Ostergeschäft sowie von Eindeckungskäufen von Kunden, die weitere Preiserhöhungen erwarten. Hervorzuheben ist auch Nespresso mit einem Umsatz von über 30%.
Besonders stark wuchs die Region Asien, Ozeanien und Afrika mit einem Plus von 10,3%, Nord- und Südamerika mit durchschnittlich 7,2%. Zumindest in den vergangenen zehn Jahren soll ein solcher Zuwachs nicht gelungen sein. In Europa blieb die Nachfrage laut Child-Villiers flau. Das Umsatzwachstum betrug 1,9% auf 6,5 Milliarden Franken. Laut Züricher Kantonalbank soll Nestlé beim organischen Wachstum einen historischen Höchststand erreicht haben.
Für 2007 bestätigte der Konzern seinen Ausblick: Man will um 5 bis 6% aus eigener Kraft wachsen. Die EBIT-Marge soll währungsbereinigt über dem Vorjahresniveau liegen. Konzernchef Brabeck-Letmathe schätzt, dass die Rohstoffkosten im Jahresverlauf weiterhin hoch bleiben dürften. Investor-Relations-Chef Roddy Child-Villiers stellt weitere Preiserhöhungen in Aussicht, und zwar wegen stark gestiegener Rohstoffpreise, besonders bei Milch. Und so dürften die Preiserhöhungen die Nachfrage auch etwas dämpfen.
In genau dieser Aussage von Brabeck steckt eine wichtige Information: Die bisher versteckte Inflation tritt immer deutlicher zutage. Im Newsletter der Börsenfrau(R) vom April habe ich das Thema Inflation aufgegriffen und einige Literaturhinweise dazu gegeben.
Solche Erkenntnisse muss man natürlich in seine Strategie einfließen lassen. D.h. die Kapitalanlage sollte man dem inflationären Umfeld anpassen. Denn nichts ist schädlicher für den Anleger als Inflation. Sie zehrt einfach an der Rendite.
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