Novartis übt seine Option zum Erwerb der von Nestlé gehaltenen 52% Alcon-Anteile aus. Nach Abschluss der Transaktion wird Novartis 77% am Augenheilgeschäft halten. Für die noch verbleibenden 23% Alcon-Anteile der Minderheitsaktionäre schlägt Novartis ein Tauschangebot von 2,8 Novartis-Aktien je Alcon-Aktie vor.
Novartis: Wachstumsmarkt Ophthalmologie
Mit der Übernahme von Alcon verstärkt Novartis seine Präsenz im zukunftsträchtigen Markt der Augenheilkunde. Zusammen mit Alcon wird der Pharmakonzern mehr als 70% des globalen Ophthalmologie-Geschäfts abdecken. Nach der Fusion sollen Alcon, CIBA Vision und einige ophthalmologische Pharmazeutika bei Novartis eine neue Division für Augenheilkunde bilden.
Nestlé: Neues Aktienrückkaufprogramm
Der Verkauf der Alcon-Anteile spült in Nestlés Kassen 28 Mrd CHF. 10 Mrd davon wird der Nahrungsmittelhersteller in ein weiteres Aktienrückkaufprogramm stecken. Die Aktienrückkäufe sollen bereits 2010 beginnen, wenn das aktuell laufende Aktienrückkaufprogramm abgeschlossen ist. Dabei ist ein Zeitraum von 2 Jahren vorgesehen. Die restlichen 18 Mrd CHF könnten für Ãœbernahmen bereitgestellt werden. Nestlé wird die Alcon-Zahlen ab sofort und bis zum Abschluss der Transaktion als „discontinued operation“ in der Rechnung führen.
Antizyklische Strategie
Die Bekanntgabe der Transaktion hat die Kurse der Novartis- und Nestlé-Titel bewegt. Während Novartis-Aktien aktuell um mehr als 2% gefallen sind, haben die Aktien von Nestlé rund 1,5% zugelegt. Prima: Mr. Market vergisst gerade, dass der Pharmakonzern günstig bewertet ist und noch dazu eine Dividendenrendite von etwa 3,6% gewährt!
Hinweis auf mögliche Interessenskonflikte: Die im Beitrag erwähnten Aktien werden zum Zeitpunkt der Veröffentlichung von der Börsenfrau gehalten.